Minimalistische Gewohnheiten

Mit den Jahren habe ich ein paar Gewohnheiten entwickelt, mit denen ich mir das Leben leichter mache.

Brauche ich das wirklich

Bei allem, was ich gerne haben möchte, halte ich kurz inne und frage mich, ob ich es wirklich nutzen werde. Dabei stelle ich mir dann genau vor, wie ich das Produkt benutze. Ganz häufig kommt dabei ein sehr fuzzy Bild raus, dass ich das Produkt eventuell irgendwann mal nutzen könnte. Das ist ein sehr gutes Zeichen, dass ich es nicht wirklich brauche.

Diese Übung hat auch dazu geführt, dass ich mittlerweile relativ selten das Gefühl habe, das ich etwas haben möchte, was ich in einem Schaufenster oder bei einer Werbung sehe.

Dadurch hat sich auch die Art geändert, wie neue Sachen bei uns zu Hause einziehen. Mittlerweile ist es so, dass ich feststelle, dass ich irgendetwas machen möchte. Zum Beispiel wollte ich dieses Jahr ganz häufig am Wochenende schnell etwas backen. Wir haben zu Hause einen Thermomix, mit dem wir super viel machen. Deshalb ist meine erste Anlaufstelle für eine Rezeptidee die zu Thermomix gehörende Cookidoo – App. Und alle wirklich schnellen Backrezepte sind Waffelrezepte. Gefühlt sehe ich also jedes Wochenende wieder die gleichen Waffelrezepte, die alle ganz schnell und toll zuzubereiten wären. Bisher hatte ich dann doch irgendeinen anderen Kuchen gemacht, der aber gleich doppelt so lange braucht wie Waffeln. Deshalb habe ich mich dann auf die Suche nach Waffeleisen gemacht und auch ein ganz tolles für uns gefunden.

Durch diesen Prozess bin ich sicher, dass ich mich ganz bewusst für ein Produkt entscheide. Viele brauchen kein Waffeleisen und es würde nicht zu einem minimalistischen Lebensstil passen. Doch seitdem wir das Waffeleisen haben, nutzen wir es mindestens einmal die Woche – manchmal sogar zwei- bis dreimal. Damit passt es meiner Meinung nach hervorragend zu uns.

Essen für eine Woche im Voraus planen

Einen Wochenplan fürs Essen zu erstellen ist eine super Möglichkeit, sowohl den Einkauf zu vereinfachen und gleichzeitig die Last der täglichen Entscheidungen zu reduzieren. Ehrlicherweise schaffe ich es nicht immer, einen Wochenplan zu erstellen, denn ich nicht jedes Wochenende habe ich Lust dazu.

Doch jedes Mal, wenn ich einen Wochenplan gemacht habe, merke ich, wie viel leichter ich mich unter der Woche fühle. Denn ich weiß, was ich kochen werde und bin sicher, dass dafür auch alle Zutaten im Haus sind. Das bedeutet nicht, dass ich immer nach Plan leben möchte. Im Gegenteil, ich bin gerne kreativ, auch in der Küche. Doch im Alltag ist es eher nervig sich überlegen zu müssen, was wir jetzt kochen, wenn ich noch viele Dinge für eselva erledigen möchte oder am Wochenende mit meiner Kleinen spielen.

Um den Wochenplan zu erstellen, nutze ich auch schon die oben erwähnte Cookidoo App von Thermomix. Das lohnt sich für uns, da wir mittlerweile fast alle unsere Gerichte mit dem Thermomix kochen. Da kann man einen Wochenplan einstellen. Um nur einen Anlaufpunkt zu haben, setzen wir auch für die Tage ein Rezept auf den Wochenplan, wenn wir gar nicht vorhaben mit dem Thermomix zu kochen. Dann nehmen wir einfach ein ähnliches Rezept und wissen dann schon, welches wir machen wollten. Somit lagern wir unser Essens-Gedächtnis im Endeffekt an die Rezept App aus.

Haben wir den Wochenplan erstellt, setzen wir alle Produkte, die wir noch brauchen auf unsere Einkaufslisten App. Wir nutzen dafür Bring!.

Täglich ein bisschen putzen

Diese Routine haben wir während unserer Zeit im Wohnmobil entwickelt. Im Wohnmobil wird es schnell schmuddelig. Man ist ja ganz viel draußen, hat Türen und Fenster dauernd geöffnet und am Strand liegt auch gerne viel Staub in der Luft.

Deshalb haben wir im Wohnmobil täglich einmal komplett durch gekehrt. Das dauert keine 5 Minuten – ist ja auch nicht so groß. Seitdem wir wieder in einer Wohnung sind, haben wir uns einen Staubsaugroboter zugelegt. Der erledigt genau das für uns, denn bei 90m2 und Möbeln würde es doch um einiges länger dauern. Wir machen den Roboter an, wenn wir aus dem Haus gehen – ist es nur für kurz, saugt er auch nur ein Zimmer oder zwei. Am wichtigsten sind dabei für uns der Flur und die Küche. Da fallen die meisten Krümel an. Um den ganzen Straßenstaub nicht durch die Wohnung zu tragen und das Putzen zu vereinfachen, ziehen wir unsere Schuhe direkt im Flur aus.

Im Bad hilft es in der Dusche einen Wischer zu haben, um die Duschwände kurz nach dem Duschen abzuziehen. Das dauert nur 2 Minuten, spart aber massiv an Zeit und Reinigungsmitteln – insbesondere wenn ihr genauso hartes Wasser wie wir habt. Würden wir das nicht machen, dürften wir alleine jede Woche zwanzig Minuten Dusche entkalken.

Klamotten schnell auswählen

Das ist wohl meine Lieblingsgewohnheit geworden. Seitdem ich die Capsule Wardrobe für mich entdeckt habe, geht das anziehen morgens so viel einfacher. Denn alle Sachen passen zusammen.

Für mich am wichtigsten ist es, dass die Sachen farblich zusammen passen. So habe ich mich darauf festgelegt, dass alle kurzärmligen Oberteile und Blusen hell sind in weiß-, Blau- und Rottönen. Alle langärmligen Oberteile, die drüber gezogen werden wie Pullis und Cardigans sind eher dunkel gehalten. Meine Hosen sind einfach in weiß oder blau. Und Kleider und Röcke trage ich nur zu besonderen Anlässen. Wobei – ich suche immer noch das perfekte Kleid, das ich sowohl tagsüber einfach überwerfen kann als auch abends upstylen kann. Das sollte eigentlich nicht so schwer sein?!